Freitag, 1. Februar 2013
Les catacombes
Die Katakomben von Paris ist ein unterirdisches Tunnelsystem. Genau gekommen ist Paris unter der Erde ein Schweizer Käse. Die Stollen haben etwa eine Gesamtlänge von 300 KM- etwa 2 davon kann man besichtigen- die Übrigen werden für die Verlegung von Versorgungsleitungen genutzt oder aber sogar für die französische Nationalbank als Tresor.
In dem Steinbruch wurden seit Beginn des 12. Jahrhunderts fast 2000 Jahre lang die Kalksteine gewonnen, die das Stadtbild von Paris prägen.
Im 19. Jahrhundert, als Paris an der Überfüllung der Friedhöfe litt, wurden die Gebeine von etwa 6 Millionen Toten in die Katakomben verbracht und dort sorgsam gestapelt.
Die Underground-Partyszene hat die Katakomben als Location auch für sich entdeckt und veranstaltet dort illegale Partys. Reinkommen nur Code-Wort. Und das findet man nicht im Reiseführer.
Der Besuch der Katakomben ist lohnenswert, sofern man kein Problem mit engen Gängen und Dunkelheit hat und der Anblick von menschlichen Überresten einen nicht auf den Magen schlagen.
Eintritt liegt bei 8 € und die Metro 4 oder 6 bringen einen hin (Denfert- Rochereau)



Sonntag, 20. Januar 2013
Sacre Coeur / Montmatre
Die Sacre Coeur ist die "weiße" Basilika auf dem Montmatre Hügel und immer ein beliebtes Ziel bei Touristen und Einheimischen. Von dem Hügel kann man ganz Paris überblicken und die Treppe vor der Sacre Coeur lädt immer zu einem kleinen Picknick ein mit musikalischen Einlagen von Strassenkünstlern. Flasche Wein also nicht vergessen und den Sonnenuntergang über Paris genießen!




Die Sacre Coeur selber entstand 1875 und wurde 1914 fertiggestellt. Die römisch-katholische Kirche ist eine Wahlfahrtskirche und wurde aus "Château-Landon-Steinen" zusammengefügt, der durch die Witterung sein Calcit abgibt und so mit der Zeit ein kreideartiges Weiß annimmt. Die Fundamente reichen 33 Meter in den Boden, um die Kirche vor dem Einsinken in den lehmigen Untergrund zu bewahren. Die Kirche misst 85 mal 35 Meter und besitzt eine Höhe von 83 Metern. Die große Kuppel ist allein 55 Meter hoch und von ihr kann man bei guten Wetterverhältnissen bis zu 40 km weit sehen. Die Architektur ist angelehnt an die Hagia Sophia (Istanbul) und den Markusdom (Venedig).



Der Montmartre Hügel befindet sich im 18. Arrondissement und ist das sogenannte Künstler-Viertel. Am Füße des Butte Montmartre befindet das Rotlichtviertel mit vielen Bars und dem berühmten Moulin Rouge. In Montmartre führen viele Gassen und Treppen hinaus zur Sacre Coeur und wenn sich ein wenig dem Malerischen widmen möchte, ist auf dem Place du Tertre ganz gut aufgehoben- dort kann man sich auch immer noch von Künstlern zeichnen lassen (allerdings ein teures Vergnügen!)
Viele berühmte Maler haben in dem Viertel gelebt- die Liste ist endlos- von Picasso über van Gogh bis Renoir. Beim Schlendern durch die vielen kleinen Gassen kann man auch noch das ein oder andere Hinweisschild entdecken, wer in den Wohnhäusern gelebt hat.
Wer keine Lust zum Treppen steigen kann, kann sich auch einfach der Seilbahn bedienen- aber wo bleibt da der Spaß?!

"Liebeswand"



Donnerstag, 3. Januar 2013
Le cemetière Père Lachaise
Um auf die Entstehung des Friedhofes näher einzugehen muss man ein Stück zurück in der Geschichte. Zu den Katakomben von Paris. In diesen Steinbrüchen wurde der Kalkstein gewonnen, aus dem Paris sein unvergleichliches Stadtbild erhielt. Diese unterirdischen Gänge wurden Ende des 18. Jahrhunderts mit den Leichnamen der Pariser Friedhöfe gefüllt.
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung Paris' zog es tausende von Menschen in die Stadt auf der Suche nach Arbeit und Wohlstand. Zu der Zeit lebten ca. 600.000 Menschen hier- Folge dessen war allerdings Armut, Seuchen und Hungersnöten sowie Wasserknappheit, da die Seine in den Sommermonaten fast völlig austrocknete (dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr) Mit anderen Worten- sie starben wie die Fliegen! Die Friedhöfe der Stadt waren so überfüllt, dass die Leichen sich bereits überirdisch stapelten. Es sollen Menschen an dem, von den Friedhöfen wehenden Gestank der verwesenden Leichen erstickt sein. Es wurde also angeordnet, die Friedhöfe zu räumen und zu schließen. Die Toten wurden exhumiert und in die Katakomben verbracht. Dort findet man noch heute ordentlich aufgestapelte Knochen und Schädel die man besichtigen kann.
Die politische Gemeinde veranlasste, dass Friedhöfe nur noch außerhalb der Stadt angelegt wurden.
So entstand der Père Lachaise. Benannt nach dem Pater François d' Aix de Lachaise. Der Friedhof wurde auf den Gärten des Paters errichtet und war der allererste Friedhof, der als Park angelegt wurde.
Die erste Beerdigung fand im Mai 1804 und war ein fünfjähriges Mädchen.
Ein Dauergrab auf dem Pere Lachaise gibt es heute ab 8000€- mal ein anderes Mitbringsel- und immerhin ist man in bester Gesellschaft!
Ein kleiner Kaffee-Plausch mit Edith Piaf? Ein Jim Morrison Konzert vielleicht? Diskussionsrunde mit Oscar Wilde?
Die Liste der Dichter, Denker, Philosophen, Physiker, Komponisten, Sänger, Schriftsteller und Maler liest sich wie die Oscar-Verleihung der Celebrities heute.

Der Eintritt ist frei und die Metro 2 oder 3 fahren direkt dorthin (Haltestelle Pere Lachaise)
Man sollte sich gleich am Eingang einen Plan nehmen um die wichtigen Persönlichkeiten zu finden- und darauf gefasst sein, dass es vielen Touristen egal ist über Gräber zu turnen, nur um ein Foto von einem „Stein“ zu machen. Der Friedhof ist ca. 48 ha groß und bequeme Schuhe auf dem Kopfsteinpflasterwegen angebracht. Ein tatsächlich schöner Friedhof mit allerlei verschiedener Grabsteinen und Stätten und eine unfassbare Stille! Der Lärm des niemals schlafenden Paris passiert niemals die Pforte des Père Lachaise...



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