Um auf die Entstehung des Friedhofes näher einzugehen muss man ein Stück zurück in der Geschichte. Zu den Katakomben von Paris. In diesen Steinbrüchen wurde der Kalkstein gewonnen, aus dem Paris sein unvergleichliches Stadtbild erhielt. Diese unterirdischen Gänge wurden Ende des 18. Jahrhunderts mit den Leichnamen der Pariser Friedhöfe gefüllt.
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung Paris' zog es tausende von Menschen in die Stadt auf der Suche nach Arbeit und Wohlstand. Zu der Zeit lebten ca. 600.000 Menschen hier- Folge dessen war allerdings Armut, Seuchen und Hungersnöten sowie Wasserknappheit, da die Seine in den Sommermonaten fast völlig austrocknete (dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr) Mit anderen Worten- sie starben wie die Fliegen! Die Friedhöfe der Stadt waren so überfüllt, dass die Leichen sich bereits überirdisch stapelten. Es sollen Menschen an dem, von den Friedhöfen wehenden Gestank der verwesenden Leichen erstickt sein. Es wurde also angeordnet, die Friedhöfe zu räumen und zu schließen. Die Toten wurden exhumiert und in die Katakomben verbracht. Dort findet man noch heute ordentlich aufgestapelte Knochen und Schädel die man besichtigen kann.
Die politische Gemeinde veranlasste, dass Friedhöfe nur noch außerhalb der Stadt angelegt wurden.
So entstand der Père Lachaise. Benannt nach dem Pater François d' Aix de Lachaise. Der Friedhof wurde auf den Gärten des Paters errichtet und war der allererste Friedhof, der als Park angelegt wurde.
Die erste Beerdigung fand im Mai 1804 und war ein fünfjähriges Mädchen.
Ein Dauergrab auf dem Pere Lachaise gibt es heute ab 8000€- mal ein anderes Mitbringsel- und immerhin ist man in bester Gesellschaft!
Ein kleiner Kaffee-Plausch mit Edith Piaf? Ein Jim Morrison Konzert vielleicht? Diskussionsrunde mit Oscar Wilde?
Die Liste der Dichter, Denker, Philosophen, Physiker, Komponisten, Sänger, Schriftsteller und Maler liest sich wie die Oscar-Verleihung der Celebrities heute.
Der Eintritt ist frei und die Metro 2 oder 3 fahren direkt dorthin (Haltestelle Pere Lachaise)
Man sollte sich gleich am Eingang einen Plan nehmen um die wichtigen Persönlichkeiten zu finden- und darauf gefasst sein, dass es vielen Touristen egal ist über Gräber zu turnen, nur um ein Foto von einem „Stein“ zu machen. Der Friedhof ist ca. 48 ha groß und bequeme Schuhe auf dem Kopfsteinpflasterwegen angebracht. Ein tatsächlich schöner Friedhof mit allerlei verschiedener Grabsteinen und Stätten und eine unfassbare Stille! Der Lärm des niemals schlafenden Paris passiert niemals die Pforte des Père Lachaise...
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